Guten Morgen, lieber Frühling!
„Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt.“
(Autor unbekannt)
Die Tage werden wieder länger, wie die Tiere aus dem Winterschlaf erwacht auch die Pflanzenwelt aus ihrer Winterruhe. Mit jedem Sonnenstrahl, mit jedem Knöspchen wird die Welt wieder bunter. Sanfte Pastellfarben und saftiges Grün verkünden Hoffnung und küssen unsere Sinne sanft aus dem Schlaf. Guten Morgen, lieber Frühling!
Endlich! Ich habe mich sooo auf diesen Moment gefreut! Ohne Jacke nach Draussen <3 Stundenlang am Rhein sitzen und sich keine Glieder abfrieren <3 Der Natur beim Leben zuschauen <3. Die Vegetationszeit beginnt.
Für mich heisst das, nach knapp einem halben Jahr Gartenpause, ganz schön viel Arbeit. Aber zuerst meine Haftungsausschluss Formulierung: Ich übernehme keine Gewähr für die Richtigkeit des Blogeintrags. (Dies gilt übrigens auch für alle folgenden Einträge.)
Als Winterschutz haben Laub und abgeschnittene Pflanzenteile gedient. Einerseits als Winterquartier für Tiere wie Igel und diverse Insekten, andererseits für die Pflanzen, als Schutz vor Kälte. Alles, was keucht und fleucht, hat in den vergangenen Monaten einen Teil des Laubs als Festschmaus zu Humus verarbeitet.
Der beste Zeitpunkt für das Auswintern ist folglich im Frühling, nach den Frosttagen und bevor die jungen Pflänzchen wieder keimen und das Licht der Welt erblicken.
Zunächst muss ich also ein bisschen aufräumen. Das Laub und die abgeschnittenen Pflanzenteile werden beseitigt, damit die Sprösslinge wieder schneller zum Licht gelangen. Mit einer Grabegabel lockere ich vorsichtig die Erde und „lüfte“, um den Bodenorganismen so wieder mehr Luft zu gewähren. Ein weiterer positiver Aspekt: Der Boden kann sich so im Frühling wieder schneller erwärmen.
Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht – leider. Ich glaube man kann unschwer erkennen, dass ich keine Freundin von Unkraut bin. Diese Meinung hat auch Ralph Walde Emerson geteilt: „Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“ Aber nagelt mich jetzt nicht an dieser Kritik an Unkraut fest, ich bin sicher, auch „es“ hat eine Daseinsberechtigung. Ja, zum Beispiel ist es eine meditative Beschäftigung, die Dinger AN DER WURZEL auszureissen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ganz wichtig, da muss man jetzt etwas pedantisch sein. Wenn man jetzt gut Zeit investiert und die Beete gründlich jätet, zahlt sich das im Gartenjahr aus. GIB DEM UNKRAUT KEINE CHANCE!
Zum Rückschnitt. Dieser Rückschnitt ist ja so eine Sache. Ein ganz brenzliges Thema. Auch erfahrene Gärtner sind sich in dieser Angelegenheit uneinig. Aber ich habe ja die Haftungsausschluss Formulierung erwähnt. Deshalb fasse ich mich hier kurz und gehe weniger ins Detail. Die Sträucher, die im Sommer blühen (Bsp. Hortensie), sollte man vor dem Austrieb schneiden, damit sie nach dem Rückschnitt ihre Knospen ausbilden können. Frühjahrsblüher (Bsp. Flieder) sollten erst nach der Blüte geschnitten werden. Ich gehe beim Rückschnitt so ein bisschen Handgelenk mal Pi vor. Bei den meisten Sträuchern schneide ich die abgestorbenen Pflanzenteile ab, den Lavendel und den Salbei frisiere ich etwas. Die Gräser können bis auf ca. 15 cm zurückgeschnitten werden.
Zur Förderung von Blüten-, Frucht-, Wurzel- und Knollenbildung verwende ich Beinwelljauche von Andermatt Biogarten. Dies ist ein flüssiges Konzentrat, das man ins Giesswasser geben kann. Natürlich natürlich.
Zum Schluss, damit unsere Pflänzchen optimal mit Nahrung versorgt sind und ihr Wachstum begünstigt wird, verteile ich getrockneten und gepressten Dünger.
BTW ich war ein bisschen nervös – der erste Blogeintrag! Aber der Aperol Spritz in diesem charmanten Straßencafé in Locarno hat meine Feder schon etwas in Schwung gebracht.
Es waren zwei. Zum Glück ist „bloggen“ nicht mein Hauptberuf=)!
Lisa